Was ist MS?

Zunächst: MS ist nicht ansteckend, nicht tödlich, nicht erblich, kein Muskelschwund und keine Geisteskrankheit! Auch die häufig in den Medien verbreiteten Vorurteile, daß MS oft zu einem zwangsläufigen Leben im Rollstuhl führt, sind so nicht richtig.

Im klinischen Wörterbuch wird Multiple Sklerose als "primär entzündliche Erkrankung des Zentralnervensystems mit herdförmiger Entmarkung" definiert. Die MS ist eine Erkrankung, die das Gehirn und das Rückenmark befällt. Das Gehirn ist wie eine Schaltzentrale, in der Signale zum Körper gesendet werden, die ihm sagen, was er tun soll. Im Zentralnervensystem gibt es über 20 Milliarden Nervenzellen, die untereinander durch eine noch viel größere Zahl von Leitungsbahnen verbunden sind. Jede einzelne besteht aus einem zentralen Teil, dem Achsenzylinder, der spiralig von einer feinen Membran, der Markscheide umwickelt ist. Ein Hauptbestandteil der spiraligen Markscheide ist das Myelin.

Aufbau der Nervenfaser einer Nervenzelle
Abbildung: Aufbau der Nervenfasern einer Nervenzelle.

Wenn die Markscheiden durch einen Krankheitsprozeß zerstört werden, spricht man von einer Entmarkungskrankheit oder einer Demyelinisation. Im Anfangsstadium der MS kommt es zunächst in der Umgebung von zahlreichen winzigen Blutgefäßen des Zentralnervensystems zu einer förmlichen Aussaat von Entzündungsherden, die sich ausdehnen und zum Teil zu größeren Entmarkungsherden zusammenfließen. Die Markscheiden werden dabei zerstört. Das Endstadium der meistens zahlreichen (multiplen) Entmarkungsherde sind Narben (Sklerose)=multiple Sklerose. Der Charakter der Störungen, welche durch die Entmarkungsherde entstehen, hängt von der Lokalisation der Entmarkungsherde im Zentralnervensystem ab.

Der Verlauf der MS ist unvorhersehbar. Die Krankheit verläuft manchmal gleichmäßig fortschreitend (=progredient), meist aber in Schüben, die sich zu Beginn der Krankheit zeitweilig zurückbilden. Zusammenfassend kann gesagt werden, daß es keinesfalls zwei MS-Betroffene gibt, die denselben Verlauf haben. MS-Patienten sind zu zwei Dritteln Frauen. Zu etwa 40 % sind MS-Betroffene auf Hilfsmittel wie Stützen, Rollstuhl etc. angewiesen. Rund 30-40% der MS-Betroffenen haben einen guten Verlauf: Patienten und Patientinnen können über viele Jahrzehnte hinweg ein "normales" Leben führen und berufstätig sein.

Ursachen der MS

Autoimmuntheorie:
Für eine starke Beteiligung des Immunsystems bei MS sprechen eine Vielzahl von immunologischen Befunden. Die meisten Autoren, die sich mit dieser Frage beschäftigen, gehen zur Zeit davon aus, daß die Störung bei MS in der T-Zellpopulation liegt. Möglicherweise haben die T-Helfer- oder die T-Suppressor-Zellen des Immunsystems der Betroffenen einen Defekt.

Slow-Virus-Hypothese:
MS wird schon lange aufgrund der entzündlichen Herde mit Infektionen in Verbindung gebracht. Die Hypothese besteht darin, daß ein Virus bereits in der Kindheit in den Bereich des Nervengewebes gelangt und dort nach jahrelanger Regungslosigkeit, eine chronische Abwehrreaktion auslöst. Womöglich unterdrückt das Virus auf Dauer die T-Suppressor-Zellen. Gegen die Slow-Virus-Hypothese spricht allerdings, daß es auch Kleinkinder mit der Erkrankung an MS gibt. Lange Zeit war dies von Neurologen ausgeschlossen worden, dennoch erkranken ca. 0,3 - 2% der MS-Betroffenen vor dem 15. Lebensjahr an MS.

Genetische Faktoren:
In Familienstudien zeigte sich ein erhöhtes Krankheitsrisiko für die Familienangehörigen der MS-Betroffenen. Die Verteilung des erhöhten Risikos für die verschiedenen Verwandtschaftsgrade ist aber für Erbkrankheiten im engeren Sinne untypisch. Ein gemeinsamer Umweltfaktor kann daher ebenfalls vermutet werden (das höchste Risiko haben die Geschwister der Betroffenen, 20-fach; gefolgt von den Eltern, 12-fach; den eigenen Kindern, 10-fach; und anderen Verwandten, 8-fach). In den Zwillingsstudien weisen höhere Konkordanzraten bei eineiigen Zwillingen auf eine genetisch mitdeterminierte Immunpathologie hin. Die Konkordanzrate bei eineiigen Zwillingen beträgt für die manifeste MS-Erkrankung 25%. Bei zweieiigen Zwillingen liegt sie dagegen nur bei 2% und entspricht damit dem allgemeinen Erkrankungsrisiko von Geschwistern. Die Empfänglichkeit für MS ist signifikant assoziiert mit dem HLA-DR2-Allel. Bis zu 70% der MS-Betroffenen weisen diesen HLA-Typ auf, im Gegensatz zur gesunden Bevölkerung mit nur 25%. Dennoch spricht vieles dafür, daß die MS nicht unbedingt durch Erbfaktoren begünstigt wird, sondern durch gemeinsame MS-begünstigende Umweltfaktoren für Familienangehörige in der Kindheit.

Stoffwechseltheorie:
Diese Theorie besagt, daß ein angeborener Fehler beim Einbau der ungesättigten Fettsäuren in das Myelin MS verursachen könnte.

Umweltfaktoren:
Die Prävalenzrate von MS zeigt eine interessante geographische Verteilung. Auf der Nordhalbkugel sinkt die Prävalenzrate von Norden nach Süden ab, auf der Südhalbkugel gibt es ein Süd-Nord-Gefälle. Es gibt einige Völker, bei denen MS überhaupt nicht vorkommt (z.B. die Bantu). In den USA erkranken im selben Wohnort Schwarze und Orientale sehr viel seltener als Menschen nordeuropäischer Herkunft. Emigrationsstudien aus Israel zeigen, daß das Erkrankungsrisiko des Gastlandes bei einer Emigration vor dem 15. Lebensjahr erworben wird. Nach dem 15. Lebensjahr bleibt das Risiko des Herkunftlandes erhalten. Nach einer intensiven Suche nach Umweltfaktoren scheint hier eine Slow-Virus-Infektion oder Sensibilisierung vor dem 15. Lebensjahr die beste Erklärung dieser Befunde.

Stress als Krankheitsursache:
LAZARUS (1981) bezeichnet mit Stress den Anpassungsmechanismus zwischen einer Person und den Umweltanforderungen. Bei andauerndem Stress, vorhandener Organvulnerabilität oder anderen hinzukommenden Umständen kann es leicht zum Ausbruch einer Erkrankung kommen. Nach ROGERS (1979) erhöht Stress die Vulnerabilität für Krankheiten, indem er eine immunsuppressive Wirkung ausübt. In vielen Untersuchungen hat sich gezeigt, daß große Veränderungen der Lebensumstände mit einem erhöhten Krankheitsrisiko einhergeht. Daß das Immunsystem durch verschiedenste Stressoren beeinflußt wird, gilt als bewiesen. Die genauen Zusammenhänge müssen durch weitere Untersuchungen geklärt werden. SENDLER (1993) kommt nach einer Auswertung von vier kontrollierten Gruppenstudien zur Frage "Stress vor MS-Ausbruch-Schub" aus den letzten elf Jahren zu dem Ergebnis, daß im überwiegenden Teil emotional belastende Erlebnisse dem Ausbruch/Schub vorausgingen.

Symptome der MS

Die Symptome der MS können je nach dem Ort des Befalls im Gehirn oder Rückenmark sehr unterschiedlich sein. Sie können bei dem einen mehr, bei dem anderen weniger ausgeprägt sein, anhalten oder bleiben, sich aber auch völlig oder nur teilweise wieder zurückbilden. Die alten Symptome können immer wieder auftreten. Es können neue hinzukommen, dann spricht man von "Schub". Wenn sie sich zurückbilden, spricht man von "Remission".

Augensymptome:
Bei ungefähr 40% aller MS-Betroffenen kommt es zu einer Entzündung eines Sehnervs (Optikusneuritis), sie sehen verschwommen oder erleiden einen Verlust an Sehschärfe. Es kann auch zu Lähmungen der Augenmuskeln kommen (Augenmuskelparesen), dabei sehen die Betroffenen Doppelbilder.

Symptome durch Befall des Hirnstammes:
Wenn die Nervenfasern des Hirnstammes von der MS befallen werden, die unter anderem die Berührungsempfindlichkeit des Gesichtes gewährleisten, so kann es zu heftigen Schmerzattacken des Gesichtes kommen (Trigeminusneuralgie). Bei Befall der Nerven, die die Gesichtsmuskulatur versorgen, kann eine Gesichtslähmung auftreten (Fazialisparese). Schwindel und Brechreiz entstehen, wenn die Nervenbahnen beschädigt werden, die die Verbindung zum Gleichgewichtsorgan herstellen. Herde im Hirnstamm können weiterhin zu einer verwaschenen Sprache führen.

Symptome durch Befall des Kleinhirns:
Werden Nervenfasern im Kleinhirn oder seinen Verbindungsbahnen von der MS befallen, so treten "Koordinationsstörungen" auf. Die Betroffenen haben Schwierigkeiten, gezielte Bewegungen auszuführen. Das Zittern (Tremor) kann geplante Bewegungen ganz unmöglich machen. Dies kann auch zu Unsicherheiten beim Sitzen, Stehen oder Gehen führen (Rumpf-, Stand- oder Gangtaxie). Eine weitere Störung ist eine Sprechstörung, die Unfähigkeit flüssig zu sprechen. Die Sprache wirkt oft abgesetzt (skandierend).

Symptome durch Befall des Rückenmarks:
Bei Befall des Rückenmarks können grundsätzlich zwei verschiedene Störungen auftreten. Auf der einen Seite kann es zu Störungen der Gefühlswahrnehmung kommen (sensorische Störungen), sei es in Form von "Kribbeln", oft als "Ameisenlaufen" beschrieben, oder in Form von Taubheitsgefühlen, die dann als Schwere-, Kälte-, Gürtel-, Spannungs- oder Druckgefühl beschrieben werden. Gelegentlich treten auch schmerzhafte Mißempfindungen auf. Auf der anderen Seite kommt es zu Störungen von seiten der Muskeln (motorische Störungen). Die Muskeln können schwach und schlaff werden, aber auch angespannt (spastisch), so daß bestimmte Bewegungen nicht mehr oder nur unter größter Anstrengung möglich sind. Weitere Beschwerden sind Blasen- und Mastdarmstörungen. Harnträufeln und Harndrang oder vollständige Verlust über die Kontrolle der Harnblase oder des Darms, dies sind sicherlich die Beschwerden, die zu den größten sozialen Beeinträchtigungen führen. Durch Spastiken, Inkontinenz oder Gefühlsstörungen kommt es bei vielen MS-Betroffenen auch zu sexuellen Störungen, die sich in Verlust der Libido, der Orgasmusfähigkeit oder der Potenz äußern können.

Psychische Beeinträchtigungen:
Verschiedene psychische Veränderungen durch die Erkrankung an MS sind möglich, treten aber durchaus nicht bei allen MS-Betroffenen auf. Viele Betroffene klagen auch über rasche Ermüdbarkeit und vorzeitige Erschöpfung. Leistungen und Arbeiten, die früher ohne Schwierigkeiten ausgeführt werden konnten, erfordern nach der Erkrankung mehr Kraft. Dies kann zu Unzufriedenheit und Frustration führen, und damit u.U. in Verzweiflung und Depression münden. In jüngerer Vergangenheit betonen MS-ForscherInnen, daß das weitverbreitete Klischee nicht zutrifft, charakteristische Störungen bei MS seien Euphorie, Abnahme der Kritikfähigkeit und eine gewisse Distanzlosigkeit. Sie betonen, daß es besonders zu Beginn der Erkrankung zu depressiven Zuständen kommen kann, die meist Folge von Schwierigkeiten in Beruf und in zwischenmenschlichen Beziehungen sind. Diese Schwierigkeiten sind auf Körperbehinderungen und auf die Angst hinsichtlich des weiteren Verlaufs der Erkrankung zurückzuführen. Selten und meist in späteren Krankheitsstadien treten auch hirnorganische Veränderungen auf, die wiederum Drepressionen auslösen können. Wichtig ist aber auch zu betonen, daß viele MS-Betroffene sich psychisch nicht beeinträchtigt fühlen, weil sie entweder durch die MS nicht wesentlich beeinträchtigt sind oder trotz Behinderungen durch die Auseinandersetzung mit dieser Erkrankung gelernt haben, mit den Beeinträchtigungen und Einschränkungen zu leben.

Schmerzen bei Multipler Sklerose:
Bei MS-Betroffenen können Schmerzen unterschiedlichster Art auftreten, wie bei allen anderen Menschen auch. Daneben gibt es aber oft auch Schmerzen, die durch die Folgeerkrankungen bei MS bedingt sind, z.B. bei Harnwegsentzündungen, vermehrter Muskelanspannung oder Gelenkversteifung. Noch wenig berücksichtigt sind die Schmerzen, die direkt durch die MS bedingt sind, z.B. Mißempfindungen wie Brennen, Kältegefühle oder "elektrische" Gefühle bei Beugung des Kopfes. Diese Schmerzen sind nur schwer oder gar nicht behandelbar.

MS-Fatigue:
Müdigkeit, besser abnorme Ermüdbarkeit (MS-Fatigue) ist ein Symptom der Multiplen Sklerose, das die Lebensqualität der Betroffenen erheblich beeinträchtigen kann. Eine Spastik kann man irgendwann akzeptieren, und selbst, wenn man beim Gehen einen Stock zu Hilfe nehmen muss, kann man sich damit arrangieren. Schwierig wird das Problem der abnormen Ermüdbarkeit für viele MS-Kranke, wenn dieses Symptom in der Familie, im Freundeskreis oder am Arbeitsplatz auf Unverständnis stößt. Auch heutzutage noch halten viele Menschen Müdigkeit für einen eindeutigen Hinweis auf Disziplinlosigkeit, Labilität oder Drückebergertum. Andere betrachten die Müdigkeit bei der MS fälschlicherweise als Ausdruck seelischer Störungen. Sie ist aber ein eigenständiges Symptom der MS. Um mit der Müdigkeit leben zu können, müssen MS-Kranke für einen ausreichend langen, gesunden Schlaf sorgen, während ihrer Beschäftigung am Tage immer wieder Pausen einlegen, Stress vermeiden und, wenn er sich einmal nicht umgehen lässt, ihn durch eine längere Ruhephase ausgleichen. So verhindert die Ermüdung, dass sich MS-Patienten überlasten. Viele Menschen, die an Multipler Sklerose leiden, haben einen niedrigen Blutdruck. Dies trägt ebenfalls dazu bei, dass MS-Kranke leichter ermüden und weniger belastbar sind als Gesunde.

Diagnose der MS

Vorab muß gesagt werden, daß es keine sichere Untersuchungsmethode gibt, die eine MS beweist oder ausschließt. Die Diagnose kann immer nur gestellt werden, wenn mehrere Befunde zusammenpassen, einerseits die klinischen Symptome und der Verlauf (Schübe und Remissionen), andererseits die Befunde der Ersatzuntersuchungen.

Die klinische Untersuchung:
Zur klinischen Untersuchung gehören je nach den Beschwerden der Betroffenen z.B. die Augenuntersuchung und besonders die genaue neurologische Untersuchung zur Überprüfung der Berührungsempfindlichkeit, des Gleichgewichts, der Koordinationsstörung, der Muskellähmung, des Muskeltonus, der Reflexe usw.

In den meisten Fällen wird, wenn Sie Augenstörungen haben, zusätzlich ein Augenarzt hinzugezogen, da dieser genauere Untersuchungen machen kann als ein Nervenarzt. Er wird Ihnen mit einem sogenannten Augenspiegel (eine bestimmte Art von Lampe) in die Augen leuchten, um den Eintrittspunkt des Sehnervs zu begutachten. Ferner wird Ihre Sehschärfe geprüft und ggf. auch das Gesichtsfeld ausgemessen. Die Augenmuskeln werden überprüft, indem der Arzt Sie bittet, seinen vorgehaltenen Finger anzuschauen und entsprechend seinen Bewegungen hinterher zu blicken.

Störungen der Berührungsempfindlichkeit lassen sich durch Berühren mit einem Wattebausch feststellen, indem einzelne Körperabschnitte jeweils im Seitenvergleich untersucht werden. Zusätzlich wird mit Hilfe einer Stimmgabel, die auf verschiedene Knochenvorsprünge gesetzt wird, das sogenannte "Vibrationsempfinden" getestet. Die Schmerzempfindung wird durch leichtes Stechen mit einer Nadel geprüft.

Um Störungen des Gleichgewichts festzustellen, sind Geh- und Standübungen (zum Beispiel mit geschlossenen Augen gehen und stehen) notwendig. Koordinationsstörungen lassen sich unter anderem durch den "Finger-Nase-Versuch" (Sie führen mit geschlossenen Augen die Fingerspitze zur Nasenspitze) und durch den "Knie-Hacke-Versuch" (bei geschlossenen Augen den rechten Hacken auf das linke Knie setzen und dann am Schienbein herunterfahren) feststellen. Die Prüfung der Muskelanspannung erfolgt durch passives Durchbewegen: Der Arzt bewegt Ihre Arme und Beine, dabei kann er u.U. die Spastik (erhöhter Muskeltonus) feststellen. Ferner prüft der Arzt Ihre Muskelkraft, indem er Sie bittet, zum Beispiel den Arm zu beugen, zu strecken und so weiter, dabei setzt er Ihrer Kraft Widerstand entgegen.

Die Reflexe werden geprüft, indem mit einem kleinen Hammer auf Sehnen der entsprechenden Muskeln geklopft wird. Oft sind die Reflexe bei MS-Patienten auf einer Körperseite lebhafter als auf der anderen. Es kann auch zu sogenannten "pathologischen Reflexen" kommen, dies sind Reflexe, die normalerweise nicht da sind. Hier sei nur der Babinski-Reflex erwähnt, bei dem durch Bestreichen des seitlichen Fußrandes die Großzehe sich nach oben bewegt. Bei MS-Patienten fehlen ferner häufig die sogenannten Bauchhautreflexe, ebenfalls ein Zeichen der Rückenmarksschädigung.

Natürlich können nicht alle grundsätzlich möglichen Untersuchungen hier aufgeführt werden. Sie sollten aber, wenn Sie Fragen bei den Untersuchungen haben, diese unbedingt mit Ihrem Arzt besprechen. Wenn Sie den Sinn der Untersuchungen begreifen, werden Sie besser mitarbeiten können. Diese klinische Untersuchung ist nicht nur in akuten Schüben notwendig, sondern auch bei Wohlergehen als Kontrolluntersuchung.

Die Nervenwasseruntersuchung:
Mit Hilfe dieser Untersuchung kann man entzündliche Veränderungen im Bereich des zentralen Nervensystems feststellen. Die Entnahme der Rückenmarksflüssigkeit erfolgt mit einer speziellen Hohlnadel zwischen den Lendenwirbelkörpern (Lumbalpunktion). Nachdem der Arzt im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule die Einstichstelle markiert hat, schiebt er beim sitzenden Patienten eine Nadel in den unteren Teil des Wirbelkanals. Das Rückenmark kann hierbei nicht verletzt werden, da es weiter oben endet und in diesem Bereich nur noch einige Nervenfasern in die untere Körperhälfte ziehen, die der Nadel ausweichen. Die Entnahme einiger Milliliter Nervenwassers kann (meist erst nach 24 Stunden), bedingt durch den entstandenen Unterdruck, zu Kopfschmerzen und Übelkeit führen. Diese Symptome verschwinden, sobald der Betroffene sich hinlegt. Die Beschwerden können sehr ausgeprägt sein. Deshalb sollten Sie sich nach der Untersuchung einige Stunden hinlegen und viel trinken. Lassen sich Kopfschmerzen dadurch nicht verhindern, können sie mit einfachen Schmerzmitteln behandelt werden.

Abbildung: Durchführung einer Lumbalpunktion
Abbildung: Die Entnahme der Rückenmarksflüssigkeit erfolgt mit einer speziellen Hohlnadel zwischen den Lendenwirbelkörpern.

Die Liquoruntersuchung ist wichtig, da sich entzündliche Erkrankungen des Nervensystems durch eine Erhöhung der Zahl bestimmter Zellen und durch das Auftreten spezieller Immunglobuline (oligoklonale Banden) im Nervenwasser (Liquor) widerspiegeln. Im Einzelnen wird der Liquor auf folgende Eigenschaften untersucht:

Computertomogramm und Kernspintomographie:
Die Computertomographie ist eine spezielle Röntgenuntersuchung, bei der Gehirnstrukturen dargestellt werden und eventuell entsprechende Veränderungen am Gehirn sichtbar werden. Diese Untersuchung dient in erster Linie dem Ausschluß anderer Hirnerkrankungen. Wesentlich genauer können Gehirnveränderungen mit dem "Kernmagnetresonanzverfahren" (abgekürzt NMR, MRT oder auch Kernspintomogramm genannt) festgestellt werden. Diese Untersuchung ist nicht nur genauer, sondern verhindert auch eine Strahlenbelastung der Betroffenen; leider ist sie auch teurer als die Computertomographie. Hierbei können die für MS charakteristischen Entmarkungsherde im Gehirn und im Rückenmark nachgewiesen werden.

Die Kernspintomographie benutzt zur Darstellung von Geweben ein Magnetfeld und keine Röntgenstrahlen. Daher geht diese Untersuchung nicht mit einer Strahlenbelastung des Körpers einher. Gefährlich wird die Untersuchung nur für Träger von Herzschrittmachern oder metallhaltigen Implantaten (z. B. Innenohrprothesen), die durch das Magnetfeld außer Kraft gesetzt werden. Unangenehm kann die Untersuchung aber trotzdem werden, da Sie 30 bis 40 Minuten lang in einer Röhre liegen müssen und sich nicht bewegen dürfen. Wenn Sie wissen, dass derartige Situationen Sie sehr nervös machen oder gar Platzangst auslösen, sollten Sie Ihren Arzt um ein Beruhigungsmittel bitten, das Sie vor der Untersuchung einnehmen.

Abbildung: Entzündliche Plaques im Gehirn
Abbildung: Entzündliche Plaques im Gehirn. Die Pfeile zeigen die Entzündungsherde. (a) T2 gewichtet; (b) T2 gewichtet nach Gabe von Gadolinum. Das Kontrastmittel reichert sich in frischen Herden an.

Die Kernspintomographie wird zu Beginn der Erkrankung durchgeführt, um die Diagnose zu bestätigen und das Ausmaß der Erkrankung zu dokumentieren. Im weiteren Verlauf dient die Untersuchung dazu, die Krankheitsaktivität zu beobachten und die Therapie zu kontrollieren. Hierzu ist unbedingt die Gabe eines Kontrastmittels (Gadolinium) nötig, um aktive, kontrastmittelaufnehmende entzündliche Herde (Läsionen) sichtbar zu machen. Mit diesen Kontrollen hat man bei vielen Patienten festgestellt, dass sich neue entzündliche Plaques auch dann bilden, wenn der Patient beschwerdefrei ist. Die Krankheit kann auch in der subjektiv stabilen Zeit zwischen den Schüben aktiv sein.

Evozierte Potentiale:
Die verzögerte Leitfähigkeit in einem erkrankten Sehnerven lässt sich mit den so genannten optisch evozierten Potentialen nachweisen. Dabei wird jedes Auge einzeln optischen Impulsen, wie zum Beispiel Lichtblitzen, ausgesetzt. Das Eintreffen dieser Impulse im Sehzentrum wird mit einer an der Kopfhaut angebrachten Elektrode abgeleitet. Ist die Leitfähigkeit eines Sehnervs durch MS-Plaques gestört, kommt der Impuls später oder verändert im Sehzentrum an. Aber auch die Gesichtsfelduntersuchung kann typische Defekte aufdecken, zum Beispiel einen fleckförmigen Ausfall (Skotom). Die Skotome werden auch bei Ermüdung, Wärme oder Anstrengung wahrgenommen. Auch die Leitfähigkeit sensibler Nerven (sensibel evozierte Potentiale - SEP) und die Leitfähigkeit der Hörnerven (akustisch evozierte Potentiale = AEP) wird gemessen.

Abbildung: Visuell evozierte Potentiale
Abbildung: Visuell evozierte Potentiale: Der Patient schaut auf einen Monitor, auf dem sich ständig verändernde Schachbrettmuster dargestellt werden. Am Hinterhaupt wird das dort eintreffende visuell evozierte Potential (VEP) gemessen. Diese Untersuchung gibt Aufschluss bei Schäden im Bereich des Sehnerven oder der Sehbahn.

Bei der Ableitung akustisch evozierter Potentiale wird das zu untersuchende Ohr Klicklauten ausgesetzt, während man das andere Ohr durch einen Rauschton ablenkt. Die Nervenimpulse, die durch die Klicklaute ausgelöst werden, kann man durch Elektroden, die über der Hörbahn und dem Hörzentrum im Gehirn angebracht sind, ableiten und aufzeichnen. Aus dem zeitlichen Eintreffen der Impulse und aus dem Bild der abgeleiteten Kurven kann man (unter anderem) auf entzündliche Veränderungen der Hörnerven schließen. Mit Hilfe der Magnetstimulation kann man heute auch die Leitfähigkeit der motorischen Bahnen messen und für die Diagnose und Verlaufsbeobachtung verwenden.

Verlaufsformen

Die Diagnose MS ist im ersten Moment erst einmal eine niederschmetternde Nachricht. Doch sei hier betont, daß die Krankheit nicht zwangsläufig einen dramatischen Verlauf nehmen muß. Im Gegenteil, die Wahrscheinlichkeit auf eine relativ normale Lebenserwartung bei ausreichend erhaltenem körperlichem Leistungsvermögen ist sogar relativ groß. Die "typische MS" gibt es nicht. Die Symptomenbilder der einzelnen Krankheitsverläufe sind individuell sehr unterschiedlich.

Vom klinischen Standpunkt aus unterscheidet man heute generell die folgenden Verlaufsformen:

Abbildung: Verlaufsformen der MS
Abbildung: Verschiedene Verlaufsformen der MS

Prognose der MS

Es ist nicht möglich, den Verlauf der Erkrankung für jeden Menschen genau vorherzusagen.

Die ersten 5 Jahre geben jedoch Hinweise auf den weiteren Krankheitsverlauf, insbesondere darüber, ob sich eine schubweise auftretende oder progressive Verlaufsform abzeichnet.

Die Schwere der Behinderung nach 5 oder 10 Jahren wird als zuverlässiges Anzeichen für den zukünftigen Verlauf angesehen. Etwa die Hälfte der Menschen mit MS ist nicht schwer betroffen und kann mit der Behinderung gut leben.

Bei etwa jedem 3. Patient geht die zunächst langjährige, schubweise Verschlechterung der Krankheit in eine kontinuierlich zunehmende Verschlechterung über. Ein Teil der Symptome, die hier auftritt, ist jedoch behandelbar (z. B. Ermüdung, Blasenprobleme, Spastizität). 15% der MS-Patienten werden im späteren Erkrankungsstadium stark behindert sein, z. B. durch die Notwendigkeit dauernder Rollstuhlbenutzung.

Die Lebenserwartung von Menschen mit MS ist fast normal. Ein sehr später Ausbruch, z. B. im Alter über 55 Jahren kann insbesondere bei Männern ein Hinweis auf einen progressiven Krankheitsverlauf sein. Ein niedriges Erkrankungsalter bedeutet eine bessere Prognose. Auch wenn die schweren Verläufe die Ausnahme sind, ist die Diagnosestellung "Multiple Sklerose" meist ein Schock für den Patienten. Häufig beherrschen stereotype Bilder von Rollstühlen und Invalidität seine Gedanken. Die Zeit der Diagnosestellung ist belastend, sowohl für den Patienten wie auch seine Angehörigen. Alle benötigen Informationen über Prognose, Behandlung, praktische Aspekte und notwendige Änderungen der Lebensplanung. Es ist daher besonders wichtig zu wissen, dass man auch mit MS trotz krankheitsbedingter Einschränkungen, ein ausgefülltes Leben führen kann. Ausbildung, Beruf und gesellschaftliches Leben können auch von MS-Patienten fast immer über lange Zeit weitergeführt werden.

Therapieansätze

Abbildung: MS-Therapien
Abbildung: MS-Therapien

Da man die Ursache der MS nicht kennt, kann es keine kausale (an der Ursache ansetzende) Therapie geben. Während sich aber das konventionelle Therapiespektrum über Jahre oder gar Jahrzehnte nicht weiterentwickelte, überschlagen sich etwa seit Mitte der 90er Jahre die Meldungen über neue wirkungsvolle Medikamente gegen MS. In einem Punkt sind sich alle Fachleute allerdings einig: Es gibt bis heute kein Medikament, das MS heilt. Die verschiedenen Therapievorschläge und -möglichkeiten sollen hier dreigeteilt ohne Anspruch auf Vollständigkeit vorgestellt werden:

Therapien, die am Immunsystem ansetzen
Die medikamentöse MS-Therapie hat zum Ziel, den Verlauf der Erkrankung günstig zu beeinflussen, bestehende Symptome zu bessern und die Lebensqualität zu erhalten. Im Einzelen sind die Ziele der medikamentösen Therapie:

Da man über die am Krankheitsgeschehen beteiligten Autoimmunreaktionen eine ganze Menge weiß, versucht man mit verschiedenen Medikamenten, in diese Prozesse krankheitsmildernd und -verzögernd einzugreifen.

Kortikosteroide
Besser bekannt als "Cortisone", haben sich Kortikosteroide seit langem zur Therapie des akuten Schubes bewährt. Da sie entzündungshemmend wirken, können Dauer und Folgen eines Schubes reduziert werden. Abhängig von aktuellen Forschungsergebnissen ändert sich von Zeit zu Zeit das bevorzugt eingesetzte Kortikosteroid, ebenso wie die bevorzugte Dosierung, Verabreichungsform und Anwendungsdauer. Zur Zeit wird noch eine drei- bis fünftägige hochdosierte Stoßtherapie mit intravenös verabreichtem Methylprednisolon oder Prednisolon favorisiert. Gleichzeitig gibt es schon eine Studie aus Großbritannien, in der genauso gute Ergebnisse bei siebentägiger oraler Gabe von niedrig dosiertem Methylprednisolon erzielt wurden. Nebenwirkungen sind bei kurzzeitiger Gabe von Kortikosteroiden selten. Bei einer Langzeittherapie treten Nebenwirkungen verstärkt auf. Außerdem ist eine langfristige Kortikosteroidtherapie bei MS relativ wirkungslos und wird nicht empfohlen.

Immunsuppressiva
Diese Medikamente stammen aus der Transplantationsmedizin und unterdrücken die Immunantwort, ein Effekt, von dem man sich auch bei MS positive Resultate verspricht. Deshalb werden verschiedene immunsuppressive Substanzen seit mehr als zwei Jahrzehnten zur Behandlung der MS eingesetzt. Besonders häufig kam und kommt in der Bundesrepublik Azathioprin (Präparatename: Imurek) zur Anwendung, während es in angloamerikanischen Ländern wegen seiner Nebenwirkungen abgelehnt wird. Studien belegen zwar, daß unter Azathioprin die Schubrate sinkt, positive, signifikante Effekte auf die Symptomatik konnten aber nicht nachgewiesen werden. Einige andere Immunsuppressiva werden wegen ausgeprägter Nebenwirkungen nur bei rasch progredientem Krankheitsverlauf eingesetzt.

Interferone
Inzwischen gibt es drei Interferone, bei denen man günstige Effekte auf die MS nachgewiesen hat. Das erste Interferon wurde in der Bundesrepublik 1995 zugelassen, und seither spricht man in Fachkreisen gerne von einem "Durchbruch" in der MS-Therapie. Festzustellen bleibt, daß MS nicht heilbar ist. Für die Interferon-Präparate konnte nachgewiesen werden, daß sie die Schubrate signifikant senken und daß die Entmarkungsherde im Kernspintomogramm deutlich günstiger aussehen als bei Kontrollpersonen, die keine Interferone erhielten. Weniger überzeugend sind die Ergebnisse zur Symptomatik: In einigen Studien konnte lediglich ein positiver Trend festgestellt werden. Die Schwere der Nebenwirkungen wird unterschiedlich beurteilt. Während Interferone bislang nur bei schubförmigem MS-Verlauf angewandt wurden, konnte eine Studie kürzlich auch den positiven Effekt bei progredientem Verlauf belegen. Ob MS-Betroffene tatsächlich großen Nutzen von Interferonen haben, ist noch nicht ganz klar. Klar ist jedoch, daß die Hersteller durch die Interferon-Präparate gut verdienen: Die Behandlung eines MS-Betroffenen kostet jährlich zwischen 20.000 und 30.000 Euro. So verbuchte der Schering-Konzern in den ersten drei Monaten 1998 durch sein Interferon-Präparat einen Umsatz von umgerechnet knapp 90 Millionen Euro. Durch die neue Anwendung von Interferon bei progredientem Krankheitsverlauf erwartet der Konzern ein jährliches Umsatzplus von 75 Millionen Euro.

Glatirameracetat (Copolymer-1)
Auch für dieses Präparat wurde eine signifikante Senkung der Schubrate nachgewiesen. Das seit Herbst 2001 in Deutschland verfügbare Polypeptid Glatiramer bietet auf Grund seiner guten Wirksamkeit und Verträglichkeit eine Alternative in der Behandlung der schubförmigen Multiplen Sklerose. Das gilt besonders dann, wenn andere für diese Indikation zugelassene Arzneimitteln wegen starker Nebenwirkungen oder Kontraindikationen nicht in Frage kommen. Glatirameracetat ist arzneilich wirksamer Bestandteil des Fertigarzneimittels Copaxone® der Firma Teva Pharmaceuticals Ltd., London, Großbritannien, mit zusätzlichem Vertriebsunternehmer Aventis Pharma Deutschland GmbH, Bad Soden.

Immunglobuline
Immunglobuline senken ebenfalls die Schubrate. Möglicherweise wird die Remyelinisierung (die erneute Ummantelung der entmarkten Nervenfasern mit Myelinscheiden) gefördert. Immunglobuline gelten noch nicht als Standardtherapie, werden aber für Frauen mit Kinderwunsch, während der Schwangerschaft und Stillzeit wegen der Nebenwirkungen anderer Präparate empfohlen.

Symptomatische Therapien
Symptomatische Therapien sind von großer Bedeutung bei verschiedenen MS-Symptomen und eventuellen Komplikationen. Darunter fallen die medikamentösen Behandlungen von Blasenstörungen, Spastizität, Dekubitusprophylaxe, Lungenentzündung, Thrombosen und vielem mehr. Die besonders belastenden Koordinationsstörungen lassen sich dagegen nur sehr schwer medikamentös beeinflussen. Generell geht es nicht immer um die vollkommene Beseitigung der Symptome, sondern meist um ihre Linderung. Große Bedeutung in jeder Krankheitsphase kommen auch den krankengymnastischen, ergotherapeutischen und physikalischen Behandlungen zu. Auch das therapeutische Reiten soll nicht unerwähnt bleiben. Diese sollen die Bewegungsmöglichkeiten und die Selbständigkeit der Betroffenen so lange wie möglich fördern und erhalten. Viele Störungen und Verschlimmerungen treten erst durch die Inaktivität der Betroffenen auf.

Unkonventionelle Methoden
Nachfolgend werden diejenigen Therapieformen aufgelistet, die von konventioneller schulmedizinischer Seite zumindest zurückhaltend beurteilt, wenn nicht gar abgelehnt werden.

Diäten
Fast unüberschaubar ist die Zahl der verschiedenen Diäten, die alle mehr oder weniger den Anspruch erheben, bei der MS "wirksam" zu sein. Manchen hilft eine bestimmte Diät, anderen nicht. Sinnvoll ist wohl generell eine ausgewogene Vollwertkost. Ob eine bestimmte Diät hilfreich ist oder nicht, muß jeder Betroffene selbst herausfinden. siehe auch Menüpunkt "Gesunde Ernährung"

Weitere unkonventionelle Methoden
Zu den unkonventionellen Methoden gehören beispielsweise Homöopathie, Akupunktur, Ultraschall, Schlangengift, Megavitamintherapie, Fußreflexzonenmassage, Darmsanierung, um nur einige zu nennen. Die Liste ließe sich sicherlich endlos fortsetzen. Gemeinsam ist den meisten unkonventionellen Therapien, daß es einige positive Erfahrungen bei MS gibt, die sich nicht einfach auf andere Betroffene übertragen lassen. Es existieren jedoch keine groß angelegten Studien, die eine Wirksamkeit belegen oder widerlegen, vermutlich weil mit seriösen Methoden dieses Spektrums nicht viel Geld zu verdienen ist. Gemeinsam ist den meisten unkonventionellen Methoden auch, daß sie keine unerwünschten Nebenwirkungen haben und somit ungefährlich sind. Wie bei den Diäten muß letztlich jeder selber ausprobieren, was ihr oder ihm bekommt und was nicht.

Methoden mit Einfluß auf die Psyche und Psychotherapien
Gemeint sind Methoden, angefangen vom Autogenen Training, Feldenkrais, Yoga, Reiki bis zu den verschiedenen Psychotherapieformen, wie Analyse, Verhaltenstherapie, Gestalttherapie, Gesprächstherapie, Bioenergetik, Biodynamik, tiefenpsychologische Körpertherapie. Auch diese Aufzählung erhebt keinerlei Anspruch auf Vollständigkeit. In einigen Studien konnte die positive Wirkung psychotherapeutischer Begleitung MS-Betroffener belegt werden. Trotzdem wird den Betroffenen selten diese Möglichkeit aufgezeigt oder gar empfohlen. Immer mehr MS-Betroffene äußern jedoch von sich aus den Wunsch nach einer entsprechenden Unterstützung. Problematisch gestaltet sich dabei fast immer die Kostenübernahme durch die Krankenkassen.